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Das erste Jahr auf dem Sensthof: Sensthof-Info
2006
Projektvortrag am 21.8.2007 beim "Arbeitskreis Wohnen in der Zukunft" im TGZ Belzig
Sensthof, ein Projekt
„Anders leben im Alter“
Die vorwiegende Meinung
unserer Gesellschaft und seiner Ruhestandsgeneration ist, dass das Alter nur in
der städtischen Infrastruktur vorteilhaft gelebt werden kann und dort in den
üblichen Wohnformen, d.h. in der eigenen Wohnung, im Seniorenheim bis
Pflegeheim. Der alternde Mensch wird oft als ein ängstliches, unselbständiges,
zu betreuendes Wesen betrachtet, das sich unter diesen Umständen mehr und mehr
in seinen Fähigkeiten zurückentwickelt und schließlich vollständig Gegenstand
von betreuender Dienstleistung wird.
Dagegen möchte ich das Modell der Selbstorganisation
in einer Solidargemeinschaft stellen, das den Menschen mit täglichen
Herausforderungen fit hält für eine
selbstbestimmte, inhaltsvolle neue Lebensetappe. Das ihn motiviert, nicht in
Passivität zu fallen, sondern sich neuen, erfüllenden Aufgaben zu stellen.
Dabei die Alterungsprozesse von Geist und Körper als natürlich, d.h. in
Harmonie mit der Natur, erlebt, ohne sich aufzugeben - auch beim letzten
Stück Weg aus dem Leben solidarisch begleitet wird.
Doch nun genug der Theorie.
Ich bin Ingenieur im
Ruhestand, 64 Jahre alt. Von Beginn meines Studiums an lebte ich in Berlin.
Seit mehreren Jahren hatte
ich die Idee und den Wunsch, auf dem Land zu siedeln. Das hängt mit meiner
Herkunft (Dorf) und mit meinen Vorstellungen zusammen, naturverbunden und
ökologisch engagiert in einer Gemeinschaft zu leben.
Mein Wohn- und Lebensmodell
soll anders sein, als das bisher übliche Abstellgleis des Seniorendaseins: Der
Ruhestand als Beginn einer neuen, kreativen Lebensphase. Jeder soll sein
Engagement, seine Erfahrungen und Fertigkeiten einbringen können in eine
solidarische Lebensgemeinschaft mit regem geistigen, künstlerischen und
handwerklichen Austausch in einer von Natur geprägten Umgebung.
Vor eineinhalb Jahren ist mir
bei einer Wanderung durch den Hohen Fläming der Sensthof „zugelaufen“. Ein sehr
dem Verfall preisgegebener Vierseitenhof (Baujahr 1905). Aber er bietet beinah
all das, was ich mir unter einem nicht
profitorientierten Genossenschaftsmodell* „Anders Leben im
Alter“ wünsche:
Nun wohne und arbeite ich
bereits ein knappes Jahr inmitten meiner vielen Baustellen und habe mit Erfolg
gegen den Verfall gekämpft und es mir etwas wohnlich eingerichtet. Eine moderne
Holzpelletsheizung sorgt inzwischen für ein gutes Klima in der großen Küche.
Ich glaube, dass ich hier inzwischen angewachsen bin, wie viele meiner Pflanzen
und Bäume in den neu angelegten Experimentiergärten.
Jetzt habe ich die nötige
Ruhe und Sicherheit gewonnen, um auf Menschen zugehen zu können, die hier eine
Zukunft für sich sehen und die sich für eine funktionierende
Solidargemeinschaft engagieren wollen.
Die sich ihr „Paradies“ im Diesseits schaffen.
Und das ist wohl eine noch größere Herausforderung, als den Hof wieder
instand zu setzen.
Ich bin unter folgenden Adressen
zu erreichen:
Email: post@dieterwankmueller.de Telefon: 033849-900333
*): Das Genossenschaftsmodell sieht vor, dass
alle Mitglieder eine Stimme haben. Beschlüsse entstehen durch vollständigen
Konsens. Daß die Solidargemeinschaft
trägt, muß eine ökonomische Berechnung nachweisen. Das Ergebnis wird ein
Mindesteinkommen der Mitglieder voraussetzen. Zusätzlich ist ein einmaliger
Leihgeldbetrag zur Renovierung der Wohnräume und zur Instandsetzung der Gebäude
notwendig. Der Betrag ergibt sich aus dem Instandsetzungsplan der
Genossenschaft. Näheres auf Anfrage.