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- Ein Projekt „Anders leben im Alter“
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- Negative Perspektive des Rentenalters:
- Übergang von einem
- weitgehend vorgegebenen, mehr oder weniger erfüllten Arbeitsleben
- in eine
- mit Werteverlust stigmatisierte Zeit der Untätigkeit
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- Positive Perspektive des Rentenalters:
- Übergang von
- einem weitgehend fremdbestimmten Arbeitsleben
- in ein
- selbstbestimmtes Kreativleben
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- Ängste des Alters:
- Angst vor Wertverlust: Alter als unproduktiver d.h. wertloser und
belastender Faktor in einer profitorientierten Leistungsgesellschaft
- Alter als Generationenkampf – die Jungen sollen immer mehr an die vielen
Alten abgegeben.
- Angst vor Armut im Alter
- Angst vor Vereinsamung und Isolation
- Alter als vorwiegend konsumtives Leben: Einkaufen, Reisen,
Kaffeefahrten, Arztbesuche etc.
- Alter als körperlicher und geistiger Verfall
- Angst vor Verlust der Würde und Scham vor Bedürftigkeit und Pflege
- Angst vor Unmündigkeit und Bevormundung
- Angst vor Leiden und Sterben
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- Freiheiten und Chancen des Alters:
- Alter als Abenteuer in einem freien Leben ohne Existenzkampf
- Gegen das Altern: Aktivierung der geistigen und körperlichen Potentiale
- Zeit der Rückschau
- Zeit der Sinnsuche und des Weges nach innen
- Zeit des Ankommens in sich selbst, des sich selbst Erfahrens: Wer bin
ich? Was ist mir wichtig? Was will ich?
- Zeit der Harmonie von Geist, Körper, Natur
- Zeit der „nutzlosen“ Ideen, Visionen, Experimente
- Zeit der Muße und der Selbstverwirklichung
- Zeit sich für Mitmenschen und Gesellschaft zu öffnen: z.B. den
Generationenkonflikt entschärfen, sich den Respekt der Jüngeren
erwerben.
- Zeit, die Welt zu verstehen - die Welt zu retten
- Positives Erleben des eigenen Alterungsprozesses und seiner
Beschwerlichkeiten durch Eingebundensein in eine Solidargemeinschaft.
- Das eigene Sterben als letztes Abenteuer
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- Das Gegenmodell zur gängigen „barrierefreien Altersverwertung“:
- Sensthof, ein Modell der Selbstorganisation des Alters in einer
Genossenschaft.
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- Grundstück:
- Gebäude mit Gärten: 1 ha
- Anschließender Acker/Wiese: 2 ha
- Lage zentral im Dorf (650 Einwohner) bei bescheidener aber ausreichender
Infrastruktur.
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- Diashow: „Rund um den Sensthof“
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- Wohnen:
- Wohnhaus, Hochparterre: Geschoßfläche 200 qm, 5 Zimmer als
Wohngemeinschaft mit gemeinsamer Küche und gemeinsamen Bad (max. 4
Personen)
- Wohnhaus, Dachgeschoß, teilausgebaut: Geschoßfläche 200 qm, 2 separate
Wohnungen (max. 4 Personen)
- Wohnhaus, Keller: Geschoßfläche 200 qm, 6 Räume:
3 Räume für die bereits installierte Holzpelletsheizung.
Waschküche, Hobbyraum, Getränkeraum, Hausrat.
- Kutscherhaus mit zwei Wohnungen als Gästehaus
- Kuhstall kann ausgebaut werden zu separaten Wohneinheiten (max. 3
a´100qm)
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- Nutzung der Wirtschaftsgebäude (Planung):
- Dachboden des Kuhstalls: 10 qm Wärmekollektoren für Warmwasser und
Heizung. Terrasse mit Freitreppe zum Innenhof (durch Zurücksetzen des
Südgiebels), Wintergarten,
Gymnastikraum.
- Scheune mit eingebautem Kälberstall: reserviert für experimentelle
Landwirtschaft. Z.B. Herstellen von Kräuter und Blumenessenzen.
- Pferdestall: Ausbau für ein Hofcafe´ für Wochenendwanderer,
Begegnungsraum.
- Schafstall, Hühnerstall, Heuboden, Taubenschlag, Rübenkeller: Räume für
Kunstinstallationen.
- Treckerraum: Fahrradwerkstatt
- Backhaus(Gewölbemaße: 3x4m) :
Einziges funktionierendes Backhaus im Dorf.
- Galerie: Regensicherer
Freilichtraum
- Hofbrunnen (8 m Tiefe)
- Hoftoilette: Begrünungsobjekt
- Güllegrube (ca. 120 m3):
Regenwassersammelsystem für WC-Spülung und Gartenbewässerung;
Underground-Schwimmbad.
- Zwei in die Erde eingelassene Silageröhren (3mØ) im Südgarten am
Kuhstall: Zisterne, Gartenteich
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- Nutzung der Gärten und Ackerfläche:
- Nordgarten: Zur Hälfte zu Autoabstellzwecken.
- Südgarten: Straßengarten wird ein in Buchs gefaßter Bauerngarten. Es
schließt sich der Obstgarten an.
- Westgarten: Rondell um Birke und Holunder, Beerenzeile, Zwetschgenzeile,
Kartoffelacker
- 2 ha- Acker/Wiesenfläche:
Wildwiese mit Birken-/Lindenallee zum Feldweg (15 Bäume
gepflanzt);
Streuobswiese im westlichen Dreieck (17 Bäume gepflanzt);
Buche/Eiche in der Mitte;
Benjeshecken zum Nordgarten hin zur Entsorgung des Biomülls
Die Wiese wird derzeitig als Pferdeweide genutzt. Sie kann aber
auch für experimentelle Landwirtschaft verwendet und/oder als
Landschaftspark gestaltet werden.
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- Wohn-/Lebenskultur der Hofgemeinschaft:
- Keinerlei Zwänge - bis auf die Teilnahme an den satzungsgemäßen
Veranstaltungen
- Der Wohnraum ist das unantastbare Rückzugsgebiet eines jeden
- Jeder nach seinen Bedürfnissen
- Hofgemeinschaft als Ideenwerkstatt
- Umsetzen und Erleben der eigenen Ideen und Kreativität
- Ökologische Weltsicht und Engagement ist erstrebenswert
- Vegetarische Gemeinschaftsküche
- Selbstversorgung mit Gemüse, Obst und Säften
- Tierhaltung ist nicht erstrebenswert
- Eigenleistung an Projekten und notwendige Arbeit für die Gemeinschaft
wird über ein persönliches Arbeitskonto abgerechnet.
- Gemeinsame Aktivitäten nach Wunsch
- Barrierefreies Wohnen
- Selbstorganisation und gelebte Solidarität bis zum Ende
- Permanente Supervision der Gruppe durch eine Fachkraft
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- Öffnung des Hofes zum Dorf (Brainstorm):
- Cafebetrieb am Wochenende.
- Gesundheitsstation
- Pflege der Dorfkultur: Austausch der Alten mit den Jungen (Erzählabende,
Dorfgeschichte/n, Lesungen, Vorträge)
- Hofkino
- Backtag
- Verein zur Förderung des ökologischen Landbaus und der Landschaftspflege
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- Genossenschaft:
- Ökologischer Grundkonsens
- Das Eigentum an Gebäuden und Grund und Boden gehört der Genossenschaft
- Oberstes Beschlussorgan ist die Mitgliederversammlung
- Jedes Mitglied hat eine Stimme.
- Konsensprinzip bei Abstimmungen
- Ein von der Mitgliederversammlung zu wählender Geschäftsführer ist für
die laufenden Geschäfte zuständig.
- Mitgliedschaft: Über die Annahme einer Bewerbung und die Mitgliedschaft
des Bewerbers entscheidet die Mitgliederversammlung.
- Mitgliedschaft kann erworben
werden nach einer 1-jährigen Annäherungs-/Bewerbungsphase.
- Die Mitgliedschaft ist verbunden mit einem einmaligen Leihgeld und einem
nachzuweisenden Mindesteinkommen. Beide sind durch einen
Finanzierungsplan festzulegen. Die Leihgelder dienen der Verbesserung des Genossenschaftseigentums
und der Durchführung von Projekten.
- Die Mieten enthalten folgende Anteile: Leihgeldtilgung,
Geschäftsführung, Bewirtschaftungskosten, Supervision, Instandhaltung
und Reparaturen. Verbrauchsabhängige Kosten sind Heizung, Wasser,
Warmwasser, Strom.
Jahresabschluß und Wirtschaftsplan ermitteln die Mietkosten pro
qm.
- Leihgelder an die Genossenschaft werden mit der jährlichen
Inflationsrate verzinst. Spätestens mit dem Ausscheiden eines Mitglieds
müssen sie zurückerstattet werden.
- Die Auflösung der Genossenschaft kann nur erfolgen, wenn alle -1 seiner
Mitglieder dafür stimmen. Löst sich die Genossenschaft auf, so
verwandelt sie sich in eine Eigentümergemeinschaft nach dem
Wohnungseigentumsgesetz. Die Aufteilung des Gemeinschaftseigentums
erfolgt nach den Anteilen der Leihgelder der Mitglieder. Die Altmieter
haben lebenslangen Kündigungsschutz.
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- Finanzierungsplan der Genossenschaft:
- Der Finanzierungsplan der Solidargemeinschaft hat sich an zwei Vorgaben
zu orientieren:
- Projektplanung: Was für Projekte möchte die Genossenschaft durchführen
(siehe vorangehende Folien)?
- „Worst Case“ der Solidarität:
Selbsthilfe im Falle der Gebrechlichkeit von Mitgliedern muß
gegebenenfalls durch externe Dienstleistungen ergänzt werden.
- Folgende Dienstleistungen müssen von der Gemeinschaft finanziert werden,
sofern die Eigenmittel des/der Betroffenen nicht ausreichen und keine
gesellschaftliche Fürsorge zur Verfügung steht. Z.B.:
- Reinigung
- Essen
- Pflege außerhalb der Pflegeversicherung
- Hilfsmittel außerhalb der Krankenversicherung
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- Welche Eigenschaften müssen die Mitglieder für diese konsensbasierende
Gemeinschaft mitbringen?
- Gegenseitige Sympathie, Wertschätzung und Begeisterung für eine
gemeinsame Sache sind für ein erfolgreiches Zusammenleben in einer
Wohn-/Lebensgemeinschaft Voraussetzung aber in der Regel nicht
ausreichend.
- Insbesondere eine auf Konsens begründete Verfassung erfordert von allen
Beteiligten die Kompetenz, trotz Charakter-, Meinungs- und
Interessenvielfalt das Zusammenleben in einer Gruppe positiv zu
gestalten.
- Voraussetzung für eine Konsenslösung ist die Anwendung einer
“vernünftigen“ Erkenntnismethode, die es möglich macht, gemeinsam einen
Erkenntnisprozeß zu gehen, dessen Ergebnis alle mittragen.
Glaubenssätze sind dabei selten hilfreich.
- Menschen über 60, die das Wagnis eines Gemeinschaftslebens eingehen
wollen, trauen sich Folgendes zu
- die Probleme innerhalb der Gemeinschaft wahrzunehmen und eine gute
Kultur der Problemlösung,
- eine gute Kommunikationsfähigkeit,
- die Fähigkeit das eigene Verhalten zu reflektieren und gegebenenfalls zu
ändern (“Gewohnheitstiere“ sind für eine Gemeinschaft schwer zu
ertragen).
- die Fähigkeit, die Interessen der Anderen positiv zu sehen, auch wenn
man nicht unmittelbar davon profitiert.
- Weiter gilt:
- Weltanschauliche Übereinstimmungen schaffen den Gleichklang des Wollens
und verhindern das oftmals ewige, unfruchtbare Debattieren um die
Richtigkeit der eigenen Position.
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- Wie findet sich diese Schicksalsgemeinschaft ohne einen Gandalf*?
- *): siehe „Herr der Ringe“
- Gibt es Fördertöpfe für Gemeinschaftsprojekte?
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